Mittwoch, 25. November 2009

Amazon Blu-Rays

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Ein paar Bilder

Werde versuchen am Wochenende ein wenig weiter zu schreiben - hatte die letzten Tage nicht genügend Zeit dafür. Stattdessen ein paar Bilder, die ich jetzt nicht groß kommentiere, aber die einen ganz guten Eindruck vermitteln. Qualität ist nicht die Beste, da die Fotos nur mit nem Handy geschossen sind (habe das Kabel meiner DigiCam zu Hause liegen lassen ;)

Wie gesagt - schreibe am Wochenende wieder ein wenig mehr.
Bis dahin LG an alle!

Kleiner Gang der Market Hall in Lancaster City



















Neben der Market Hall die beste Möglichkeit Sachen
einzukaufen - ist im Grunde eine Art lange
Einkaufsstraße mit mehreren kleinen Gassen



















Ist von einer kleinen Anhöhe in der Stadt fotografiert worden. Wirklich schöne Gegend - bis auf das Wetter, was wirklich fast immer so aussieht (nur der Regen fehlt auf dem Bild)



















Keine Ahnung warum der Himmel da mal blau ist.
Das sind ansich mein College - ich wohne hinter dem roten Haus
(meins sieht aber nicht ganz so modern aus ;) - mache davon später sicher noch nen Bild



















Und Alexander Square. Mit der größte freie Platz auf dem Campus.
An ihn grenzt u.a. die Bibliothek, verschiedene Banken, ein Bücherladen etc.

Kapitel 2

Kapitel 2


Nachdem Isabelle ihr Gepäck vom Laufband geholt und sich mit der amerikanischen Einreisebehörde verständigt hatte, versuchte sie sich zu orientieren. Sie befand sich im Terminal 7, einer von 9 Passagierterminals, und blickte geradezu auf einen McDonalds. Auch wenn es im Flugzeug 2 größere Mahlzeiten gab, war die Letzte doch schon ein wenig her. Vielleicht hatte Isabelle auch einfach das letzte Essen verpasst, da sie von der Außenwelt mehr oder minder abgeschnitten war. Sie hatte ihre Kopfhörer die letzten 4 Stunden über aufgehabt, sich eine Schlafmaske aufgesetzt und tief und fest in einer Decke kuschelnd geschlafen.

Wie zu Hause bestellte Isabelle einen BigMac mit einer mittleren Portion Pommes sowie eine Coke Light und setzte sich an einen abgeschotteten Ecktisch am hinteren Ende des Restaurants. Isabelle erinnerte sich daran wie ihr Amber die letzen Stunden im Ohr gelegen und sie darum gebeten hatte, sie anrufen sobald das Flugzeug in Los Angeles gelandet war.

Die beiden waren beste Freundinnen gewesen seit sie sich bei einem Wandertag in der 5. Klasse getroffen hatten. Amber Livingston ging in Isabelle’s Parallelklasse, weshalb sich die beiden Mädchen größtenteils nur in ihrer Freizeit sahen. Dies änderte sich 2 Jahre später als sich beide in derselben Klasse im Gymnasium wieder fanden.

Isabelle schaute kurz auf ihre Uhr. Es war 19:00 nach kalifornischer Zeit, sprich 4:00 morgens in Deutschland.

Ach, was soll’s. Die schläft sowieso nie.

Isabelle nahm ihr Handy aus der Tasche und wählte Ambers Number. Es war kein Freizeichen zu hören. Dennoch war Amber’s Stimme bereits nach wenigen Sekunden zu hören.


Hi Isi. Wie schön dass du anrufst. Hat alles gut geklappt? Wie war dein Flug?”

“Alles bestens Amber. Merke schon ein wenig, dass der Tag für mich heute mehr als 24 Stunden hat. Versuche gerade meinen Schlaf durch einen guten fetten McDonalds Burger wettzumachen.”

“Klingt doch super. Deine Mutter und ich haben uns schon ein wenig Sorgen um dich gemacht. Man weiß ja schließlich was für Leute in einer Maschine sitzen.”

“Du hast mit meiner Mum gesprochen? Wieso das denn?”, fragte Isabelle ein wenig perplex.

Ich habe vorhin mit ihr gesprochen. Irgendjemand muss sie doch informieren, dass sich ihre Tochter mal eben entschieden hat Urlaub in den Staaten zu machen. Du hast es ihr ja offenbar verschwiegen”, entgegnete Amber mit einem sarkastischen Unterton. Sie liebte es Isabelle mit ihrer Mutter aufzuziehen und trieb dieses Spiel nun bereits seit mehreren Jahren.

Ach komm. Jetzt hör doch auf so zu tun als ob du immer die ehrliche, stets zu Diensten stehende Tochter warst. Du hast ganz anderen Mist auf dich wachsen lassen, den ich jetzt aber nicht ausführen will. Meine Handyrechnung ist so schon immer astronomisch hoch. Wenn ich jetzt deine ganzen heimlichen Männerbesuche aufzähle muss ich nen Kredit für die nächste Rechnung aufnehmen.”
“Ja, ja...du willst mich loswerden. Ist schon ok, Isi. Melde dich einfach in den nächsten Tagen noch mal und genieße jetzt erstmal den Sonnenschein im fernen Kalifornien.”

“Werde ich machen Süße. Bestell Mutti nen lieben Gruß von mir.”

“Mach’ ich. Wir hören uns.”

“Bis bald.”


Isabelle legte ihr Handy auf ihr Tablett und begann sich an ihr Abendessen zu machen.

Während sie einen Bissen von ihrem Burger nahm, begann sie die Leute um sich herum zu beobachten. Sie wurde den Eindruck nicht los, dass sie seit dem Verlassen des Flugzeugs von irgendjemandem beobachtet wurde. Zum ersten Mal war es ihr beim Abholen ihrer Gepäckstücke aufgefallen. Es hatte eine Weile gedauert bis die Koffer aus dem Stauraum der Lufthansa Maschine auf dem Transportband gelandet waren. Um sich die Zeit zu vertreiben hatte sich Isabelle ein Buch aus ihrem Rucksack genommen und sich anschließend auf ihre Jacke gesetzt. Aufgrund des Lärmes schaffe sie es aber nicht über 1-2 Seiten hinaus. Isabelle verlor sich in regelmäßigen Abständen darin den Menschen um sie herum Namen und Geschichten zuzuschreiben. Den Großteil der Leute sah sie nur einmal an sich vorbeilaufen. Die Meisten liefen zielgerichtet auf das Gepäckfließband zu, um möglichst zu den Ersten zu gehören, die den Flughafen samt ihrer Koffer verlassen konnten. Jedoch gab es eine Person, die ihr besonders im Gedächtnis geblieben war. Es war ein Mann, Isabelle schätzte ihn auf Ende 20, der sich vor allem durch sein markantes Äußeres von der Masse abhob. Er trug graue Schuhe aus Glattleder von Versace zu einem modernen dunklen Business Anzug aus dem Hause Hugo Boss. Soweit hätte Isabelle ihn noch als reichen Geschäftsschnösel abgetan, der wahrscheinlich den Großteil seines Geldes mit Spekulationen an der Wall Street verdiente. Isabelle liebte es Menschen in bestimmte Schubladen zu stecken. Im Großteil der Fälle lag sie mit ihren Einschätzungen auch meist richtig und wurde selten überrascht. Während ihres Studium hatte Isabelle den Großteil ihrer Bekanntschaften und Freunde auf Grundlage jener Beobachten ausgewählt. Sie wusste mit welchem Schlag Mensch sie gut auskommen würde und welche sie lieber vermeiden sollte. Von Zeit zu Zeit kam es aber auch vor, dass Isabelle mit ihren Vermutungen mal vollkommen daneben lagen. In solchen Augenblicken liebte sie es genauso falsch gelegen zu haben und eines besseren belehrt zu werden. Ein Anzugs- und Krawattenträger, der auf dem Bau arbeitete. Eine junge Frau aus der Punk Szene mit zerrissenen Jeans und Lederjacke, die Kindererzieherin war.

Das Besondere an dem offensichtlichen Business Mann am Flughafen war unter anderem seine Frisur. Er hatte rot gefärbte Haare, etwa schulterlang, die zu einem kleinem Zopf zusammen gebunden waren. An seinem linken Ohr trug er zudem 3 Piercings, die durch eine kleine Kette miteinander verbunden waren.

Der Mann war im Laufe der 20 Minuten Wartezeit wahrscheinlich ca. 5 Mal an Isabelle vorbeigelaufen und sie dabei fast schon ein wenig zu genau inspiziert. Seinen Blick hatte Isabelle dabei nicht richtig ausmachen können, da seine Augen stets unter einer Sonnenbrille versteckt waren. Als sie später die Einwanderungskontrollen der amerikanischen Sicherheitsbeamten passierte, befand sich der Mann knapp hinter ihr. Nun saß sie bei McDonalds und stellte erneut fest, dass sich ‘Pumuckl‘ offensichtlich nicht von ihr fern halten wollte. Auch wenn er sich offensichtlich bemühte, gespannt in seiner Zeitung zu lesen, waren seine spontanen Rundblicke doch mehr als auffällig.

Isabelle wunderte sich ein wenig über sich selbst, dass sie trotzdem ruhig und gelassen am Tisch saß. Normalerweise sah sie sich als eine eher ängstliche Person, die in Situationen wie dieser Panik überkam. Sie hasste Horror Filme, konnte Achterbahnen mit Loopings nicht ausstehen und vermied es so gut es möglich war abends im Dunkeln allein nach Hause zu gehen. Aber heute war sie eher von einer Neugier als einer Angst gepackt und entschloss sich spontan der Sache auf den Grund zu gehen.

Isabelle verschlang schnell den letzten Bissen ihres Burgers, nahm ihre Tasche sowie ihren Rucksack und ging im Eiltempo Richtung Toilette. Sie folgte den Symbolen am Flughafen und drehte sich in regelmäßigen Abständen nach hinten um, um sich zu versichern, dass ihr mysteriöser Verfolger auch die Chance hatte sie im Blickfeld zu behalten. Als sie schließlich die Damentoilette erreicht hatte, ging sie schnell hinein, holte eine Dose Pfefferspray aus ihrer Tasche und steckte sich diese in ihre Jackentasche.

Sicher ist sicher, dachte sich Isabelle und verließ im gleichen Tempo die Toilette und lief dem Mann schnurstracks entgehen. Als sie nur noch ein paar Meter voneinander entfernt waren, hielt Isabelle an. Mit einer Hand in der Jackentasche und einem komplett auf den Mann fixierten Blick fing sie an:


Was wollen sie? Sie müssen mich wohl komplett für bescheuert halten. Ich habe mitbekommen, dass sie mir seit der Landung nachstellen und hätte gern den Grund dafür gewusst.

Isabelle war von ihrer Direktheit selbst ein wenig überrascht. Soweit sie sich erinnerte, war sie nie diejenige gewesen, die die Initiative ergriffen hatte.

Entschuldigen sie. Ich wollte sie nicht verunsichern oder ihnen einen Schrecken einjagen. Das haben sie gerade eher mit mir gemacht. Sie wurden mir als extrem schüchtern mit einem gewissen Mangel an Selbstbewusstsein beschrieben.”

Sind sie engagiert worden um mir Komplimente zu machen? Ich denke sie sollten daran noch ein wenig arbeiten.”

“Ich denke ich werde ihre Akte erstmal überarbeiten müssen sobald ich wieder auf Arbeit bin. Von Zurückhaltung kann man bei ihnen im besten Fall nicht sprechen.”


Der Mann räusperte sich kurz, nahm seine Sonnenbrille ab und gab Isabelle die Hand.

“Verzeihen sie. Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Agent Thomas Archer vom CIA.”

“Sie sind vom...” Isabelle zögerte, war vollkommen verdutzt, und sprach die folgenden Buchstaben mit einer jeweils kurzen Unterbrechung aus. “Vom C...I...A...?

Sie wusste nicht wirklich damit etwas anzufangen. Klar war ihr die CIA ein Begriff aber was zum Henker wollten die von ihr? Sie war gerade erst in den Staaten angekommen, befand sich vielleicht seit einer Stunde auf amerikanischen Territorium und wurde schon von der

CIA bespitzelt.

Isabelle war nun wieder eher sie selbst. Gepackt von einer plötzlichen Nervosität und inneren Unruhe begann sie zu erklären.

Sie müssen mich verwechseln. Ich bin gerade erst angekommen, war noch nie vorher hier und habe auch keinerlei Verbrechen zu Hause begangen. Ich habe weder Verbindungen zu Terroristen, noch nehme ich Drogen. Ich habe es bisher nicht mal geschafft einen Strafzettel für’s Falschparken oder zu schnell fahren zu bekommen.


Thomas konnte sich ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen, kehrte aber schnell wieder zu seiner autoritäreren Art zurück.

“Sie haben vollkommen Recht. Wir konnten nicht einen Funken krimineller Vergangenheit bei ihnen entdecken. Wir sind aus einem anderen Grund auf sie gestoßen, Frau Kunze. Sie haben sich in ihren letzten Monaten einigen interessanten Phänomenen innerhalb der Psychologie gewidmet, die für uns von Interesse sind. Das heißt, ehrlich gesagt, haben wir erst vor ein paar Wochen begonnen uns mit diesen Phänomenen auseinander zu setzen. Wir haben einen Häftling namens Henrik Fisher in Untersuchungshaft. Er kommt ursprünglich aus Deutschland und hat das Land vor ca. 10 Jahren verlassen. Der Mann wechselte seitdem in regelmäßigen Abständen seinen Wohnsitz. Er hat so gut wie überall in Ländern der Europäischen Union gewohnt und ist schließlich vor einem Jahr in die Vereinigten Staaten gezogen. Er bekam das Visum durch seinen Arbeitgeber. Fisher arbeitete für ein amerikanisches Bestattungsunternehmen, das auch eine Niederlassung in London hatte. Angeblich beschäftigte sich das Unternehmen ausschließlich mit der Organisation von Beerdigungen. Wir sind gerade dabei das ein wenig mehr zu überprüfen, aber...ist auch egal. Jedenfalls arbeite Fisher gut 2 Jahre für das Unternehmen in London und wurde schließlich befördert. Er leitete bis vor kurzem eine Zweigstelle in New York City und flog in regelmäßigen Abständen nach London zurück.

Für die CIA wurde der Fall interessant als das NYPD, das New Yorker Police Department, darüber informiert wurde, dass besagter Henrik Fisher unter zwei verschiedenen Namen unterwegs sei. Er stellte sich den Zollbeamten unter dem Namen Harold Lang vor - sein Pass lief aber auf Henrik Fisher. Hätte der Typ nicht so lange darauf behaart er wäre Harold hätten die Beamten ihn wahrscheinlich gehen lassen, da das Passfoto mit seinem Gesicht eins zu eins übereinstimmte. Die Beamten durchsuchten also sämtliche Datenbanken nach einem Henrik Fisher bis sie letztendlich auf eine Aufforderung des CIA stießen. Die CIA hatte eine Fahndung nach einem Harold Lang rausgegeben. Keinerlei Fotos, nur ein Stück Papier mit der eigenhändigen Unterschrift des Gesuchten. Nach einer Schriftbild Überprüfung wurde Harold bzw. Henrik festgenommen und an uns übergeben. Den Grund seiner Inhaftierung kann ich an dieser Stelle nicht nennen.

Um aber zu ihnen, Frau Kunze, zu kommen. Wir haben ihn nun seit gut einem Monat unter Gewahrsam. Am Ende einer jeden Aussage sprach er von einer Person, die uns helfen könne seine Handlungen zu verstehen und ihnen einen Sinn zu verleihen. Er ließ keine Gelegenheit aus ihren Namen zu erwähnen - Isabelle Kunze.


Montag, 5. Oktober 2009

Buchentwurf ohne Titel - "Kapitel 1"

Isabelle befand sich im Flugzeug auf dem Weg von Frankfurt nach Los Angeles. Von den gut 16 Stunden Flugzeit, hatte sie bereits mehr als die Hälfte hinter sich gebracht und befand sich bereits über dem nordamerikanischen Kontinent. Dies lies sich allerdings nur anhand des Bildschirms nachvollziehen, der am Kopfende eines jeden Sitzes befestigt war. Im Gegensatz zu ihrem stämmigen Nachbarn, hatte Isabelle die reichhaltige Filmauswahl an Board bisher nicht wahrgenommen. Sie hatte sich mit Büchern, ein wenig Musik auf ihrem iPod und einem Blick auf die derzeitige Position des Fliegers begnügt. Sie befanden sich gerade über Kanada, genauer überquerte die Maschine den Beverly Lake, von dem Isabelle zuvor aber noch nie etwas gehört hatte.

Der kräftiger gebaute Mann mittleren Alters neben ihr war mittlerweile bei Film Nummer 4 angekommen, wenn sich Isabelle nicht verzählt hatte. Begonnen hatte er mit Terminator Salvation. Um sich auch richtig heimisch zu fühlen, ließ er sich Chips und eine Coke Light von der Stewardess bringen. Zudem musste er seine Kopfhörer bis auf’s Maximum ausgereizt haben, so dass es Isabelle überraschte, dass er die nächsten Filme überhaupt noch akustisch verstehen konnte. Während des Abspannes einen jeden Filmes schaute er mit einem freundlichen Lächeln zu Isabelle rüber und gab ihr seine persönlichen Empfehlungen welche der bisherigen Filme lohnenswert waren. Isabelle hörte aus Höflichkeit zu, nickte und lächelte in regelmäßigen Abständen um den scheinbar mitteilungsbedürftigen Mann nicht zu enttäuschen. Während er darüber philosophierte wie Terminator 4 doch geworden wäre, wenn Arnold Schwarzenegger sich noch ein weiteres Mal für die Rolle verpflichtet hätte, war Isabelle in Gedanken bereits an einem vollkommen anderem Ort.

Sie dachte darüber nach wie sich ihre persönliche Situation allein in den letzten 2 Wochen verändert hatte. Isabelle hatte vor 2 Wochen ihr Psychologiestudium abgeschlossen. Sie hatte sich im Laufe der letzten Jahre auf klinische Psychologie spezialisiert, stets mit dem Ziel vor Augen jenen Hilfebedürftigen wieder eine Perspektive aufzuzeigen und zu ermöglichen. Das Problem psychischer Störungen war ein alter Bekannter in Isabelle’s Familie. Bereits seit dem Alter von 5 Jahren war Isabelle nur von ihrem Vater großgezogen worden, da sich der Zustand ihrer Mutter dramatisch verschlechtert hatte. Sie wurde in eine geschlossene Klinik mit der Diagnose der Schizophrenie eingewiesen und hatte seitdem nur noch einen sehr speziellen Kontakt zu ihrer Tochter. Von einem familiären Verhältnis konnte keine Rede mehr sein. Isabelle’s Vater, Thomas Kunze, hatte seit fast 2 Jahrzehnten gar keinen Kontakt mehr zu seiner Frau, während Isabelle in regelmäßigen Abständen noch mit ihr kommunizierte.


Thomas war in den ersten Wochen nach der Klinikeinweisung fast 24 Stunden täglich in der Nähe seiner Frau Conny gewesen. Er war es gewohnt, dass die Krankheit bei ihr schubweise verlief. Wie oft hatte er zu Hause mit ansehen müssen wie Conny mitten in der Nacht panisch aufwachte und Stimmen hörte, die sie zutiefst beleidigten. Inmitten der sich ausbreitenden Panik klagte sie vor allem häufig über Personen, die im Stande waren ihre Gedanken zu lesen. Conny bekam immer mehr das Gefühl nicht mehr über sich selbst bestimmen zu können. Die Versuche von Thomas, Freunden und später von Ärzten sie davon zu überzeugen, dass niemand im Raum war und sie sich in Sicherheit befand, waren meist hoffnungslos. Jene Positivsymptome bzw. Übersteigerungen des normalen Erlebens, prägten Conny’s Leben im zunehmenden Maße. Anfangs ließen sich die Schübe noch durch Medikamente kontrollieren, so dass Conny ihren Job als Lehrerin weiter nachgehen konnte. Sie holte Isabelle aus dem Kindergarten und bemühte sich ihre Rolle als Mutter so gut wie möglich zu meistern und ihrem Kind die verdiente Liebe entgegenzubringen. Zwischen ihren Schüben kam es häufig zur einer vollständigen Zurückbildung der Symptome wobei stets gewisse Reste zurückblieben. Auch wenn Conny in diesen Phasen nicht von Halluzinationen geplagt war, begann sie sich zunehmend zu isolieren und entwickelte zunehmend depressive Züge. Sie bemühte sich zwar ihr Leben routinemäßig weiterlaufen zu lassen, ihre Umwelt reagierte aber auf ihre Veränderung. Allen voran nahmen Thomas‘ Sorgen zu, der sich vollkommen hilflos vorkam. Er versuchte seiner Frau so viel wie möglich abzunehmen, kümmerte sich nun hauptsächlich um Isabelle und verkürzte seine Arbeitszeiten um möglichst alles unter einen Hut zu bekommen.

Kurze Zeit bevor Conny eingeliefert wurde, hatte sich die Situation aber so dramatisch verschlechtert, dass eine Betreuung zu Hause nicht mehr möglich war. Conny litt unter kontinuierlichen Halluzinationen, die nun endgültig die Oberhand in ihrem Leben gewonnen hatten. Gepaart mit ihrer Antriebslosigkeit und der Tatsache, dass sie zunehmend den Wunsch äußerte aus dem Leben zu scheiden, beschlossen die zuständigen Ärzte mit Thomas seine Frau einzuliefern.


Isabelle’s Nachbar drehte sich gerade wieder zu ihr um (oder hatte sich vielleicht auch nie abgewendet), als sie aus ihrem Tagtraum erwachte. Er schien seinen Terminator Monolog abgeschlossen zu haben und fragte ob alles in Ordnung sei.


“Alles bestens. Ich muss wohl kurz weggenickt sein”, entgegnete Isabelle.

“Sie schienen zumindest sehr in ihre Gedanken vertieft zu sein.”
“Ich hoffe ich habe nicht angefangen zu schnarchen...”

“Nein, nein. Im Gegenteil. Sie haben ein paar Worte laut von sich gegeben. Aber nichts für ungut. Ich wollte mich nur versichern, dass es ihnen gut geht.


Der Mann setzte seine Kopfhörer auf und schaute erneut gebannt auf seinen kleinen Bildschirm.
Isabelle hatte bereits mehrfach von Personen um sich herum gehört, dass sie schlafend nicht komplett still war. In ihrem Zimmer bzw. bei guten Freunden war das nicht unbedingt ein Problem aber unter Fremden war es ihr stets unangenehm gewesen. Sie kam sich immer irgendwie ein wenig krank bzw. abnormal dabei vor, da das Sprechen im Schlaf sicher nicht die Norm war. Während ihres Studiums hatte sie zumindest gelernt, dass betroffene Personen keine intimen Geheimnisse aussprachen. Dies war früher ihre größte Sorge gewesen. Was wenn sie neben ihrem Vater auf der Couch im Wohnzimmer einschlief und plötzlich über Dinge sprach, die sie nicht mal mit ihrer besten Freundin Amber teilte. Auch wenn es aus heutiger Sicht total irrelevante Dinge waren, wie einer ihrer vielen Phasen, in denen Isabelle sich mal wieder in irgendeinen Kerl verliebt hatte. Damals wäre ihr nichts unangenehmer gewesen als mit ihrem Vater darüber zu sprechen. Dafür waren normalerweise Mütter da, was sich jedoch aufgrund Conny’s Zustand als schwieriger als normal herausstellte. Auch wenn Isabelle ihrer Mutter stets viele ihrer Gefühle anvertraute, wünschte sie sich häufig nichts sehnlicher als eine Mutter, die am Abend vorm ins Bett gehen noch einmal bei ihr vorbeischauen würde um sich mit ihr zu unterhalten. Dieser Wunsch und zugleich Traum würde zumindest nicht in diesem Leben in Erfüllung gehen.


Gute 6 Stunden später landete die Maschine in L.A. Isabelle wandte sich beim Aussteigen noch einmal an ihren Nachbarn und wünschte ihm eine gute Zeit.

“Danke, die werde ich haben. Ich habe sie vorhin gar nicht gefragt ob dies ihr erster Besuch in L.A. ist.”
Ja, erstes Mal in Kalifornien. Es ist überhaupt meine erste Reise außerhalb Deutschlands, die ich ohne Freunde oder Familie antrete. Und sie? Machen sie hier Urlaub oder besuchen sie jemanden?

Mit einem erneuten Lächeln auf den Lippen gab der Mann Isabelle die Hand und stellte sich vor.
Sie brauchen mich nicht die ganze Zeit zu siezen. Wer befinden uns schließlich nicht mehr in den 50ern. Mein Name ist Jonathan, aber nennen sie mich einfach John.”
Isabelle schüttelte seine Hand und stellte sich vor. Wenn auch anfangs etwas skeptisch, begann sie sich im Laufe der nächsten Minuten zu entspannen, während John ein wenig aus seinem Leben in den Staaten erzählte. Auch wenn der Flieger gelandet war, so schien es ein Problem mit der Fluggastbrücke zu geben, die bisher immer noch nicht angedockt hatte.


Ich habe einen Großteil meines Lebens in Kalifornien verbracht”, begann John, stets darauf bedacht Augenkontakt mit Isabelle zu halten. Diese typisch deutsche Angewohnheit schien er jedenfalls in den USA nicht abgelegt zu haben, dachte sich Isabelle.

Angefangen hat es damit, dass ich damals ein Stipendium von meiner Uni bekam. Ich hatte die Wahl zwischen einem Studienplatz an der University of Aberdeen oder an der University of California. Zumindest waren das die beiden Optionen, die ich ernsthaft in Erwägung zog. Zu Hause in München hatte ich mein Staatsexam in Medizin gerade abgeschlossen und wollte nun in die Forschung gehen. Um es kurz zu machen. Mein Betreuer Dr. Grizler kam auf mich zu und erzählte mir von verschiedenen Projekten an Partneruniversitäten. Ein Forschungsprogramm an der UCLA, der Universität of California, beschäftigte sich gerade damit neue Behandlungsprogramme für psychisch erkrankte Patienten zu entwerfen. Ich bewarb mich letztendlich dort für eine Doktorandenstelle, wurde angekommen und bekam das Jahr auch noch von meiner Uni finanziert. Ich machte meinen PhD, meinen Doktor, dort und habe seitdem häufig Gastvorlesungen gegeben. Zudem treiben mich neben meiner Forschungsarbeit häufig noch andere beziehungstechnische Geschichten wieder zurück.
Ich denke dies fasst es ganz gut zusammen
”, beendete John seinen kurzen Lebensabriss und blickte zu Isabelle auf, die ihm aufmerksam zugehört hatte.


Wenn das mal wieder kein Zufall ist, dass ich genau auf einen Typen stoße, der sich auch irgendwelchen psychischen Studien widmet, dachte Isabelle. Vor allem der Punkt, dass John an einem verbessertem oder zumindest neuem Programm für die Behandlung psychischer Krankheiten arbeitete, lies sie aufhorchen.

Warum genau handelte es sich bei diesem Forschungsprogramm?”, fragte Isabelle mit einem leicht unsicheren Unterton.

Das Forschungsprogramm existiert immer noch und ist auf einen langen Zeitraum angelegt. Grundsätzlich besteht das Programm aus 3 Disziplinen. Wir versuchen Forschung, Bildung/Aufklärung mit einer Behandlung und einem Pflegeprogramm zu vereinen. Unsere Forschung umfasst dabei verschiedenste Patienten - Menschen die bereits ihr Leben lang mit den Symptomen psychischer Krankheiten wie Schizophrenie leben, als auch welche die gerade erst mit der Diagnose konfrontiert wurden. Ich habe mich dabei hauptsächlich der Untersuchung des menschlichen Gehirn gewidmet. Viele meiner Kollegen stimmen mir zu, wenn ich behaupte, dass man nur mit einem voranschreitenden Verständnis des menschlichen Gehirns das Problem bzw. die Krankheit im Kern bekämpfen kann. Dieser Sache widme ich mich jetzt schon seit etwa 20 Jahren. Auch wenn wir Fortschritte gemacht haben, gibt es leider immer noch zu viele Patienten...” John machte eine kurze Pause. Er schien ein wenig in sich zu gehen, über etwas nachzudenken - etwas was seine Laune offensichtlich etwas trübte. Schließlich beendete er seinen Satz dennoch, wenn auch in einer weiter ruhigeren und leiseren Stimmlage: “Es existieren immer noch zu viele Menschen, denen wir bislang nicht helfen konnten.”


Isabelle war nicht entgangen, dass ihre Frage scheinbar einen sensiblen Punkt getroffen hatte. Auch wenn sie an John’s Forschung brennend interessiert war und nicht so recht wusste warum der letzten Satz ihm scheinbar einen gewissen Schmerz zugesetzt hatte, beließ sie es hierbei. Sie kannte Situationen wie diese nur zu gut aus ihrer eigenen Vergangenheit.


Die Leute begannen sich nun aus dem Flugzeug zu bewegen. Offensichtlich hatte sich das Problem mit der Fluggastbrücke geklärt. Der Großteil der Passagiere konnte es kaum erwarten schnellst möglich ihr Gepäck zu bekommen und dem Flughafen den Rücken zu kehren. Isabelle nahm schnell noch einen Block aus ihrer Tasche und kritzelte etwas auf ein Stück Papier. Sie faltete es ein paar Mal, wandte sich noch einmal an John und gab ihm die Hand, in der sie den Papierzettel hielt.

“Ich wünschte dir eine gute Zeit in Kalifornien. Vielleicht sieht man sich mal wieder”, rief Isabelle ihm noch im Gehen hinterher. Ich hoffe es zumindest, murmelte sie leise vor sich hin, als sie den Ausgang der Maschine passierte. Ich hoffe es...


Meine erste Woche...der Ankunftstag

Es ist nun ein wenig mehr als eine Woche vergangen und ich denke ich habe mich soweit ganz gut eingelebt.
Die erste Woche hier in Lancaster, die so genannte Freshers Week, hat jede Menge Spaß gemacht.

Ich fange einfach mal mit dem Samstag, dem Tag meiner Anreise an. Der Flug von Berlin nach Heathrow London war absolut problemlos und vergang wie im Fluge. Am Anfang war zwar ein wenig Unsicherheit zu spüren, da sich am Flughafen das Gerücht breit gemacht hattte, die Maschine könne aufgrund von Sicherheitsmängeln evt. nicht starten. Irgendein Passagier hatte versucht 3 Mal versucht einzuchecken...jedoch erfolglos, da das Sicherheitspersonal immer irgendwas neues an ihm fand. Letztendlich muss sich die Sache aber ja doch irgendwie geklärt haben, da der Flieger wie geplant Berlin verlassen hat.
90 Minuten später, nach einem Kaffee und einem unglaublichen Frühstück (bestehend aus einem Keks), landete ich nun in London. Auf der Suche so schnell wie möglich nach Gatwick zu kommen (wo mein Anschlussflieger in gut 3 1/2 Stunden abheben sollte), klapperte ich im Eiltempo nun mehrere Informationsstände ab bis ich letztendlich am National Express Ticket Schalter landete. Alles klar - 20 Pfund für nen Bus von einem Flughafen zum nächsten (netten Gruß an diesen wundervolle Service an British Airways ;). Ticket also gekauft (was soll man auch groß machen) und schließlich auf den Bus gewartet.
Dies stellte sich eine halbe Stunde als ein großes Problem heraus. Ca. 1 Stunde nachdem der Bus kommen sollte, kam auch tatsächlich einer (in den aber nur ein Bruchteil der wartenden Leute hineinpassten). Also gut - Warten auf ein Neues. Dies war auch zugleich meine erste Erfahrung damit wie wichtig Reihen für Engländer zu sein schienen. Jeder stand brav in einer Reihe, die nach und nach für den Bus abgearbeitet wird. Einige versuchten sich nach vorne zu "drängeln", wurden aber gleich netterweise vom Personal wieder nach hinten verfrachtet. Sicherlich nicht im nettesten Ton aber gut - die gute Frau war sicherlich in Hektik ;)

Um die Geschichte aber ein wenig zu verkürzen. Ich bekam letztendlich einen Bus um 13:10 (mein latest Check In war 14:05 in Gatwick). Ich dachte also ich müsste es schaffen wenn es auch knapp werden würde. Tja...auch wenn die Straßen schön breit sind und meist mind. 5 Spuren existieren, gab es dennoch einen Stau, so dass ich gegen 14:15 in Gatwick ankam. Schnell zum Schalter gerannt - "Sorry keine Gepäckannahme mehr". Also zum British Airways Schalter. Die Frau telefonierte ein wenig rum, rannte hektisch von einem Schalter zum nächsten und nahm mich letztendlich schnell zum Check In mit. Also klar: Gepäck schnell weg, an den Warteschlangen vorbei, Security Check (ein mal in die Kamera lächeln bitte) und im Rennen Richtung Gate. Ich war letztendlich 14:50 (Abflugzeit war 14:55) am Gate, kam noch herein und hatte damit meine bisher schnellste Abwicklung an einem Flughafen.

Angekommen in Manchester (der Flughafen ist nach London ja sowas von klein) machte ich mich auf den Weg Richtung 'train station' um dort nach meinem shuttle service nach Lancaster zu suchen.
Dies gestalte sich als relativ einfach. Im Bahnhof war noch ein Stand aufgestellt - na also :)
Schnell meinen Namen gesagt, kleines Package bekommen (inkl. einer Sim Card fürs Handy) und ab Richtung Bus. Vor dem Bus stand nur ein Mädchen. Also kurz einfach mal angesprochen...wobei sich nach ca. 1 Minute herausstellte, dass sie aus München kam. Klar - so ist das halt. Man kommt in ein fremdes Land, spricht mit der erst besten Person und wie der Zufall es so will, spricht diese die gleiche Muttersprache. Ist schon irgendwo lustig.
Die Busfahrt Richtung Lancaster dauerte ca. 60-90 Minuten (habe einfach nicht wirklich auf die Uhr geschaut) und war recht entspannend. Ein paar Leute aus Norwegen getroffen, die alle recht nett waren.

Gut - merke gerade dass mir die Zeit ein wenig davon läuft. Werde an dieser Stelle demnächst weiter schreiben.
Poste nachher noch einen ersten Auszug aus dem 1. Kapitel was ich vor kurzem angefangen habe. Schickt mir einfach wenn ihr Lust habt euer Feedback .

Alles klar - LG & man hört sich sicherlich